Die Würde ist weithin als grundlegendes Konzept für die Gesundheitsversorgung anerkannt. Trotzdem wird das Konzept der Würde in der Literatur über psychosoziale Dienste nur vage beschrieben, was dazu beiträgt, dass die Würde der Dienstleistungsnutzer häufig verletzt wird. Vor allem wird die Würde in psychosozialen Diensten oft nicht aus der Perspektive der Dienstleistungsnutzer/innen diskutiert. In einer narrativen Literaturanalyse untersuchen wir, wie Dienstleistungsnutzer und Peer Worker die Koproduktion von Würde in psychosozialen Diensten artikulieren. Aus den vorliegenden Erkenntnissen ergeben sich sieben übergreifende Dimensionen der Würde: die soziale Würde, die Dienstleistungsnutzer in der Beziehung zu Gesundheitsfachkräften erfahren, das psychosoziale System selbst, die physischen Rahmenbedingungen, in denen psychosoziale Dienste erbracht werden, und der Einsatz von Peers als geschätzte Mitglieder der psychosozialen Belegschaft und als Mitgestalter von Wissen. Um sicherzustellen, dass die Nutzer psychosozialer Dienste durch die psychosoziale Versorgung, die sie erhalten, gestärkt werden, ist es zwingend erforderlich, dass die Konzepte der Würde über “vage” moralische und ethische Konzepte hinausgehen und zu operativen Leitlinien für bewährte Praktiken bei der Gestaltung und Erbringung psychosozialer Dienste werden, die sich auf die Perspektive der Nutzer stützen. Zu diesem Zweck sprechen wir sinnvolle Empfehlungen aus, um die Ausbildung von Gesundheitsfachkräften zu verbessern, Alternativen zu Zwang in der psychosozialen Versorgung einzuführen und zu erforschen, wie gelebte Erfahrung in psychosozialen Diensten in den Mittelpunkt gerückt werden kann, und wir fordern die Anerkennung von Dienstleistungsnutzern als Experten durch Erfahrung in der Peer-Arbeit und die gemeinsame Schaffung von neuem Wissen und Erkenntnissen.
Lies mehr HIER.